Geschichte

Geschichte/Entstehung der K.B.St.V. Rhaetia

Rhaetia entstand im Jahre 1881 aus Studenten der K.D.St.V. Aenania und der K.St.V. Ottonia, welche dem farbentragenden katholischen Cartellverband (CV) bzw. dem nicht farbentragenden katholischen Kartellverband (KV) angehörten.
Hintergrund für die Trennung waren die damaligen Zeitumstände sowohl des Kulturkampfes als auch der staatspolitischen Auffassungen. Die Rhaeten wollten sich damals von den Befürwortern des Deutschen Reiches absetzen und traten nachhaltig für die Stärkung Bayerns und seines Königshauses ein. Dies führte auch zur Ablehnung des über den gesamten deutschsprachigen Raumes verteilten Cartellgedanken des CV und KV und damit hin zur Schwerpunktsetzung einer Katholischen Bayerischen statt Katholischen Deutschen Studentenverbindung. Demnach gehört Rhaetia bis heute – obwohl gewissermaßen verwandt – keinem Cartell (Dachverband) an.

Rhaetia hatte sich rasch gut entwickelt und konnte bereits zum 50. Gründungstag rund 500 Mitglieder zählen.
Die Gründung von Tochterverbindungen in Eichstätt und Würzburg waren nicht von langer Dauer, da von der Zentrale in München sowohl finanziell als auch personell nicht der notwendige Rückhalt geboten wurde. Aus der Tochter in Würzburg wurde die K.D.St.V. Franco-Raetia, welche 1925 in den CV aufgenommen wurde.

Rhaetia hatte sich zur Zeit des Dritten Reiches nicht dem NS Studentenverband angeschlossen, stand in Opposition zum damaligen Regime und wurde aus diesem Grunde im Jahre 1938 verboten, das Haus am Königsplatz enteignet und die Mitglieder waren erheblichen Repressalien ausgesetzt.
1948 erfolgte die Republikation in München.